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Archiv-Artikel

die anderen über die afrika-erklärung des g-8-gipfels

In London lobt die konservative Times: Der Vorzug dieser verbesserten Afrika-Strategie der G 8 liegt in ihren spezifischen Zielsetzungen. Die Verpflichtung, 60 Milliarden Dollar für den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria bereitzustellen – eine Maßnahme, die auch durch ein US-Programm zum Kampf gegen Afrikas schlimmste Todkrankheit im Umfang von 30 Milliarden Dollar veranlasst wurde, die Präsident Bush verkündete –, ist besser als das allgemeine Versprechen von Gleneagles über Medikamente gegen Aids für alle. Noch besser ist, dass die Afrika-Erklärung dieses Jahres viel stärker als früher auf den Privatsektor konzentriert ist.

Südafrikas Sunday Times ist skeptischer: Die Führer der industrialisierten Welt haben nichts erreicht, auf das sie stolz sein könnten. Vor zwei Jahren hat die G 8 in Gleneagles eine Verdopplung der Afrikahilfe bis 2010 versprochen, doch die meisten Kalkulationen zeigen, dass die Unterstützung für den durch jahrhundertelangen Kolonialismus geplünderten Kontinent unter realen Bedingungen gesunken ist. Die russische G-8-Präsidentschaft hat Afrika bewusst ans Ende der Tagesordnung gesetzt. Nach der Übernahme durch Deutschland hat die G 8 vage Versprechungen massiver neuer Finanzhilfe für den Gesundheitssektor gemacht – aber ohne jeglichen Zeitrahmen!