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■ Super-8-Abend auf der Breminale
Am Samstag um 23.45 Uhr präsentiert das Filmbüro Bremen im Zelt der Schwankhalle mit dem Namen „Hofnarr“ den 13. Super-8-Abend, bei dem das inzwischen fast schon ausgestorbene Filmformat zu Ehren kommt. Das Prinzip besteht darin, dass sich Filmemacher, aber auch Amateure melden, die jeweils eine Super-8-Filmrolle in die Hand bekommen. Damit können sie gerade mal drei Minuten Film aufnehmen. Hierauf drehen sie gewissermaßen blind ihre Filme, denn das Resultat ist vor der Entwicklung nicht zu überprüfen. Wenn also alles falsch belichtet ist (was relativ oft vorkommt, weil die Belichtung bei Super 8 eine komplizierte Angelegenheit ist), bleibt die Leinwand entweder schwarz oder weiß. Niemand bekommt die Resultate vorab zu sehen. Es ist also eine Uraufführung im wahrsten Sinne des Wortes, auch für die Filmemacher selbst. Die Filme sind aber nicht nur noch nie gesehen – sondern auch unerhört: Denn zu jedem einzelnen Werk improvisiert eine andere Formation von Musikern, die natürlich ebenfalls den Film noch nicht gesehen haben und direkt auf die Projektion reagieren müssen. Hier wird Kino als Wundertüte für Liebhaber von hausgemachten Filmen und Musiken geboten.
■ Ein Tick anders Deutschland 2011, R: Andi Rogenhagen, D: Jasna Fritzi Bauer, Waldemar Kobus
„Die 17-jährige Eva ist seit ihrer Kindheit mit dem Tourette-Syndrom geschlagen. Einzig und allein der Aufenthalt in den weitläufigen Wäldern rund um ihre Kleinstadt lassen die Ausbrüche verschwinden. Als ihrem tollpatschiger Vater allerdings gekündigt wird und die ganze Familie für einen neuen Job nach Berlin umsiedeln will, droht ihre heile Welt zu zerbrechen. Die einfallsreiche Eva versucht nun alles, damit die Familie nicht nach Berlin ziehen muss. Regisseur und Drehbuchautor Andi Rogenhagen erzählt eine Geschichte, die genauso gut von Erich Kästner hätte stammen können. Er entwirft ein Panorama liebevoll gestalteter Charaktere, die zwar mehr oder weniger flach sind, aber durch ihre Skurrilität einen eigenen Charme versprühen“, schrieb Christian Alt im Filmmagazin Negativ. Der Film läuft täglich um 19.00 Uhr im Cinema, nur am Sonntag um 17.15 Uhr
■ Die Nordsee von oben Deutschland 2011, R: Silke Schranz & Christian Wüstenberge Als der erwartete Erfolg beim Publikum hat sich diese Dokumentation über die Nordseeküste entpuppt. Sie besteht nur aus Aufnahmen, die aus einem Helicopter heraus von der Firma Vidicom als Auftragsarbeiten von Fernsehsendern und anderen visuellen Medien gemacht wurden. Die Arbeit der beiden Filmemacher bestand darin, über 40 Stunden Material zu sichten, daraus einen strukturierten Film zu montieren und diesen mit einem ansprechenden Kommentar zu versehen, den Wüstenberge mit sympathischem norddeutschen Zungenschlag liefert. Obwohl die Weser und Bremen von den Filmemachern sträflichst vernachlässigt wurden (im Vergleich zu den Flugaufnahmen die Elbe hinauf und von Hamburg), kommt um ihn zu sehen ein Publikum in das Bremer Kino Cinema, das sich sonst wohl nie in dieses verruchte Viertelkino trauen würde. Der Film läuft die Woche über um 17.00 und am Sonntag sogar 13.15, 15.15 & 19.00 Uhr