: Wer hat Angst vor dem dunklen Fleck?
So ein sattes lichtscheues Schwarz kann schon manches erhellen. Mit seinem „Schwarzen Quadrat auf weißem Grund“ knipste der russische Künstler Kasimir Malewitsch 1913 jedenfalls ein neues Licht in der Kunstgeschichte an. Wenn man ein wenig genauer hinschaut, wird man doch sehen, dass hier eine Menge an Theorie verdichtet ist und es sich mitnichten nur um ein Konterfei des Nichts handelt, wie das die zeitgenössische Kunstkritik damals sehen wollte. Zumal es das Nichts ja gar nicht richtig gibt, und so eignet sich das Quadrat metaphorisch gut für den Hinweis auf die vielen dunklen Ecken in Berlin. Da hat man zum Beispiel das Dunkelrestaurant Nocti Vagus in der Saarbrücker Straße 36, wo die Augen mal nicht mitessen dürfen. Zum Fünfjährigen gibt es am heutigen Mittwoch ab 18 Uhr eine Benefiz-Gala (zugunsten der Blindenmission). Eintritt inklusive Menü 49,50 Euro (www.noctivagus.com). Jubiläum feiert man auch bei den Berliner Unterwelten, die sich seit 10 Jahren wiederum dezidiert das Ziel gesetzt haben, mehr Licht ins Dunkle der Katakomben zu tragen (www.berlinerunterwelten.de). Beim Festprogramm ebenfalls heute in der Urania gibt es ab 12 Uhr Vorträge zu den Kelleretagen anderer Metropolen, und ab 20 Uhr präsentiert das Dokumentartheater Berlin mit „Tänzerin hinter Stacheldraht“ die Lebensgeschichte einer ehemaligen Zwangsarbeiterin. Tagesticket 15/13, Theater 8/6 €. TM