Müllers Agenda

KÜR Am Samstag wird Michael Müller auf dem SPD-Parteitag auch offiziell zum designierten Regierenden Bürgermeister gewählt. Wie wird sich der Neue schlagen? Wird die Partei hinter ihm stehen? Sein Terminkalender gibt erste Einblicke

Wird Jan Stöß dem künftigen Regierenden Bürgermeister einen Blumenstrauß überreichen? Das ist eine dieser Petitessen, die auf dem Parteitag der Berliner SPD am Samstag schnell zu einer wichtigen Sache werden können. Denn die 235 Delegierten werden nicht nur offiziell Michael Müller als Kandidaten für das Amt des Berliner Regierungschefs nominieren. Der SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß, der Müller beim Mitgliederentscheid am 18. Oktober deutlich unterlegen war, wird auch die erste Rede halten.

Für Müller ist der Parteitag eine erste Nagelprobe für die Zeit nach seiner Wahl zum Regierenden Bürgermeister am 11. Dezember. Denn danach beginnt bereits der Wahlkampf für die Wahl zum Abgeordnetenhaus 2016. Wichtig für Müller wird unter anderem sein, ob ihn die Funktionäre unterstützen werden, die mehrheitlich für Stöß gestimmt haben dürften. Damit es am Samstag ein möglichst harmonisches Bild gibt, hat Müller darauf verzichtet, schon jetzt sein Personaltableau bekannt zu geben. Wechselt Integrationssenatorin Dilek Kolat ins Finanzressort, oder holt Müller jemanden von außen, etwa Jörg Asmussen, den ehemaligen Europäischen Zentralbanker? Aber auch Müllers Vertraute müssen beachtet werden. Wird Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler Chef der Senatskanzlei? Ernennt er seine Sprecherin Daniela Augenstein zur Senatssprecherin? All das wird die Öffentlichkeit erst erfahren, wenn die Krönungsmesse am Samstag beendet wird. UWE RADA

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