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Archiv-Artikel

„Geburtshäuser sind sicher“

FEIER Beim Sommerfest im Geburtshaus Bremen treffen sich Familien, die dort geboren wurden

Von eib
Bettina Nolte

■ 49, arbeitet seit 23 Jahren als Hebamme, die letzten 16 Jahre freiberuflich. Das Geburtshaus Bremen hat sie mit gegründet.

taz: Frau Nolte, ist Ihnen angesichts der miserablen Vergütung Ihrer Arbeit und der hohen Versicherungssummen überhaupt nach Feiern zu Mute?

Bettina Nolte, Hebamme: Das ist für uns natürlich ein dicker Brocken, aber wir freuen uns über das Vertrauen, das uns die Familien entgegenbringen – in diesem Jahr haben wir wieder über 100 Geburten begleitet. Da wollen wir mit dem Fest den Familien etwas zurückgeben.

Gibt es einen bestimmten Typ Frau, der zu Ihnen zur Geburt kommt?

Eigentlich nicht, das ist sehr gemischt. Gemeinsam ist den Frauen aber, dass sie sich Gedanken machen: „Wie möchte ich mein Kind auf die Welt bringen?“ und ihren eigenen Weg suchen, nicht den gängigen gehen.

Der führt in Deutschland in die Klinik: Nur zwei Prozent aller Geburten finden dort nicht statt, in Bremen immerhin fünf Prozent. Woran liegt’s?

So ganz verstehe ich das auch nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass die meisten Schwangeren zur Vorsorge zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt gehen. Und der informiert nicht unbedingt darüber, dass es Alternativen gibt zur Klinik. Man muss nämlich erst einmal auf die Idee kommen, dass es uns gibt, viele wissen das ja gar nicht. Und ich glaube, dass die Sicherheit im Krankenhaus überschätzt wird.

Passiert dort nicht weniger?

Überhaupt nicht, das zeigt die Statistik jedes Jahr wieder.

Zurück zum Sommerfest: Was ist, wenn eine Frau gerade zur Geburt da ist?

Deshalb findet das Sommerfest draußen statt, damit im Haus Ruhe ist. Babys kommen nun einmal, wann sie wollen.

Interview: eib

Sommerfest: Samstag 15 bis 18 Uhr, Sommerstraße 20