Darfur: Oxfam zieht aus Lager ab

KHARTUM rtr ■ Die britische Hilfsorganisation Oxfam zieht sich auf Dauer aus dem größten Flüchtlingslager der sudanesischen Krisenregion Darfur zurück. Die zuständige Managerin Caroline Nursey begründete die Einstellung der Arbeit in Gereida am Samstag damit, dass verschiedene Überfälle auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in dem Gebiet trotz mehrfacher Aufforderung nicht aufgeklärt worden seien. Zudem gebe es keine Garantie, dass sich ähnliche Angriffe nicht wiederholten, fügte sie hinzu. „Wie immer in Darfur werden die Menschen, die am meisten leiden, die Zivilisten sein.“ Im Dezember hatten Unbekannte in Gereida zeitgleich mehrere Hilfsorganisationen angegriffen: Es kam unter anderem zu einer Vergewaltigung und Scheinexekutionen. Seitdem wurden etliche Hilfsprojekte in dem Gebiet ausgesetzt. Oxfam hatte für die 130.000 Menschen, die in und um Gereida ihr Lager aufgeschlagen haben, ursprünglich nicht nur Wasser und Sanitäranlagen zur Verfügung gestellt, sondern auch eine medizinische Versorgung. Insgesamt gibt es in Darfur rund 3 Millionen Flüchtlinge. Etwa 200.000 Menschen kamen bislang bei dem 2003 ausgebrochenen Konflikt ums Leben.