: Mehr Geld fürs Wachbleiben
POLIZEI Schleswig-Holsteins Regierung will ab 2015 die Erschwerniszulage für Nachtdienste erhöhen
Es geht um eine Erhöhung von 55 Cent pro Stunde, doch darauf haben Polizeibeamte in Schleswig-Holstein lange gewartet. Ab 2015 erhalten sie eine Nachtdienstzulage von 3,15 Euro. Profitieren werden etwa 3.900 der rund 6.500 Schutz- und Kriminalpolizisten des Landes, deren Arbeitszeiten zwischen acht Uhr abends und sechs Uhr morgens liegen. 2015 will Innenminister Stefan Studt (SPD) etwa eine Million Euro aus dem Nachtragshaushalt zur Verfügung stellen.
Seit fast 20 Jahren hat sich am Lohnzusatzniveau von 2,50 Euro nichts verändert. Studts Amtsvorgänger Andreas Breitner (SPD) hatte bereits 2013 angekündigt, die Löhne anzuheben. Bei der jetzigen Erhöhung soll nicht Schluss sein. Ab 2016 will die Landesregierung aus SPD, Grünen und SSW die Zulage für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdienste auf 3,50 Euro erhöhen.
Für Minister Studt ist die Anpassung der Zulage gerechtfertigt und überfällig. „Wer regelmäßig nachts arbeiten muss, damit andere ruhig schlafen können, wer nachts so konzentriert und sicher reagieren muss wie andere am Tag, hat es verdient, dafür eine angemessene Zusatzvergütung zu bekommen“, findet er. „Die Kollegen, die sich die Nächte um die Ohren schlagen, gefährden ihre Gesundheit durch den Wechseldienst“, sagt Karl-Herrmann Rehr, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Polizei (GdP).
Polizisten in Niedersachsen sind schlechter dran: Sie arbeiten wochentags nach 20 Uhr für einen Aufschlag von 77 Cent. Der so genannte Dienst zu ungünstigen Zeiten (DUZ) wird an Samstagen nach 13 Uhr mit lediglich 1,26 Euro Zuschlag vergütet. „Wir, die GdP Niedersachsen, fordern den Höchstsatz von fünf Euro DUZ“, sagt Gewerkschaftssekretär der GdP Niedersachen Christian Hoffman. Schleswig-Holstein sei auf einem guten Weg. (dpa/taz)