Zukunft mit saubere Energie

Die Debatte über die Energiezukunft in Norddeutschland gewinnt an Tempo. Grund ist ein Gutachten für den Zukunftsrat Hamburg, das die taz nord am Samstag veröffentlicht hatte. In zwei Wochen soll die Studie nun offiziell vorgestellt und debattiert werden. Die Expertise hat nachgewiesen, dass im Jahr 2020 im Norden viel mehr Energie erzeugt als verbraucht werden wird. Deshalb stelle sich die Frage nach „dem wünschenswerten Energiemix“, sagte die Geschäftsführerin des Zukunftsrates, Dirka Grießhaber, gestern zur taz. Gerade unter dem Aspekt des Klimaschutzes müssten fossile Energien „so rasch wie möglich ersetzt“ werden durch erneuerbare Energien.

Diese seien viel schneller und effektiver verfügbar als bisher gedacht, weist die Studie der Hamburger Arrhenius Consult GmbH und des Bremer Energie Instituts nach. Bereits 2020 könnten zwei Drittel des Stromverbrauchs in Norddeutschland allein durch Windkraftanlagen gedeckt werden. Als kurzfristige Zwischenlösung, so Grießhaber, seien moderne Gaskraftwerke „sinnvoller und klimafreundlicher“ als die von Großkonzernen geplanten Kohlekraftwerke.

Auf einer Konferenz in Hamburg am 5. Juli will der Zukunftsrat das Gutachten vorstellen und von Experten unter die Lupe nehmen lassen. Neben den Verfassern der Studie und mehreren Wissenschaftlern wird auch ein Vertreter des Monopolstromers Vattenfall mit auf dem Podium sitzen. SMV