: Fünf Zimmer, Küche, Bad
APPELL Mehr Wohnungen für Flüchtlinge gesucht
Private Vermieter sollen mehr Wohnungen an Flüchtlinge vermieten. Diesen Appell richtete Monika Lüke, Integrationsbeauftragte des Senats, am Donnerstag an Berliner Haus- und Wohnungseigentümer. „Eine eigene Wohnung hilft Flüchtlingen, sich hier heimisch zu fühlen und anzukommen“, so Lüke. Mit dem Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) hat sie deshalb eine Kampagne gestartet, bei der in U-Bahnhöfen und -wagen und Behörden 800 Plakate dazu aufrufen, sich mit entsprechenden Angeboten an die zuständige Beratungsstelle des EJF zu wenden.
Knapp 11.500 Asylsuchende leben laut zuständigem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) in Berlin derzeit in Gemeinschaftsunterkünften. Das Gesetz erlaubt ihre Unterbringung in Wohnungen sechs Wochen nach Asylantrag. Wegen der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt und steigender Flüchtlingszahlen gelingt das jedoch selten. Etwa 8.000 Menschen im Asylverfahren leben laut LaGeSo in Berlin derzeit in Wohnungen. Wie viele mangels Wohnung bereits länger in Heimen leben, wird nicht erfasst.
Amt zahlt die Warmmiete
Nach einer Vereinbarung, die das LaGeSo 2011 mit sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften traf, stellen diese ein Kontingent von 275 Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung. Seit Februar vermittelt eine beim LaGeSo in der Moabiter Turmstraße angesiedelte Beratungsstelle des EJF diese und andere akquirierte Wohnungen. Die maximale Warmmiete, die das Amt übernimmt, entspricht der im Rahmen des Arbeitslosengelds II gezahlten. Das sind etwa 420 Euro für einen Ein-, 662 Euro für einen Vier-Personenhaushalt.
Vermittelt worden seien über das Kontingent hinaus bisher 152 weitere Wohnungen, so die Leiterin der EFJ-Beratungsstelle, Sophia Brinck – vor allem an Einzelpersonen und kleine Haushalte: „Wir haben große Probleme, große Familien zu vermitteln“, so Brinck. 2.500 Flüchtlinge stünden derzeit noch auf ihrer Warteliste. SINEM GERWERT, ALKE WIERTH