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Archiv-Artikel

Hühner-Skandal: Veterinäre prüfen

Von KSC

Schwere Geschütze habe der Bundesverband „Menschen für Tierrechte“ aufgefahren, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Mittwoch in Hannover. Die Tierschützer hatten Medien Bilder aus vier niedersächsische Hühnermastfarmen zugespielt, in denen skelettierte sowie sterbende Hühner zwischen lebenden Tieren gezeigt wurden. Allerdings, so der Sprecher, würden die Veterinäre, die die Bilder begutachteten, sich zur Zeit fragen, ob die Hühner nicht nur „bei schlechter Belichtung nachts aus der Tiefschlafphase aufgeschreckt“ seien. Außerdem sei es nicht ungewöhnlich, dass „wenn ein oder zwei Hühner tot sind, diese manchmal auch bepickt werden.“ Eine Frikadelle würden die nach tierischem Eiweiß gierenden Masthühner „auch bepicken“.

Die Untersuchungen würden dadurch erschwert, dass der Tierschützer erst die Medien, dann die Justiz eingeschaltet hätten. Mit den Bildern sollte die Enge bei der Haltung der Masthühner und die Umsetzung einer EU- Richtlinie kritisiert werden. In Niedersachsen gibt es nach Angaben des Ministeriums rund 30 Millionen Masthähnchen. Die Grünen forderten Agrarminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) auf, eine Sonderprüfung aller Mastgeflügel-Fabriken einzuleiten. Die beschriebenen Zustände seien „vermutlich eher die Regel als die Ausnahme“, sagte der tierschutzpolitische Sprecher Hans-Jürgen Klein. KSC