SPD keine sozialistische Alternative

betr.: Zusammenschluss von PDS und WASG

Dass Oskar Lafontaine nicht müde wird, immer wieder zu betonen, er sei auch heute noch Sozialdemokrat, während die Sozialdemokraten keine mehr seien, und er der neuen Partei einreden konnte, es wäre ganz prima, wenn sie in die Fußstapfen von Willy Brandt treten würde, ist, was eine sozialistische Alternative für dieses Land angeht, nicht die Lösung, sondern das Problem.

Es muss nicht der Spruch „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!“, der von einer Vorläuferpartei der PDS geprägt worden ist, ins Gedächtnis gerufen werden, um das Versagen der Sozialdemokratie im Laufe ihrer Geschichte gerade in wichtigen Punkten zu benennen. Denn wer sich die aktuelle Sozialdemokratie und ihr Treiben in den vergangenen Regierungsjahren ansieht, weiß, wozu dieser Haufen unter Schröder fähig war. Und was Willy Brandt angeht, sei lediglich an die Notstandsgesetze und die Berufsverbote erinnert. Insofern würde Die Linke sich und dem Land einen Bärendienst erweisen, wenn sie Lafontaines Kurs zum Parteikurs erklären würde. Denn das, was die Sozialdemokraten gemacht haben und machen, ist Sozialdemokratie. B. SCOPÉ, Essen