US-Cars gegen Triathlon 1:0

ABSAGE Der 3. Waterfront-Triathlon entfällt: Wegen eines US-Car-Events bleibt zu wenig Aufbauzeit, sagen die Veranstalter. Das Center-Management hingegen hält diese Entscheidung für „nicht nachvollziehbar“

In drei Disziplinen zu bestehen, ist nicht jedermanns Sache. Aber

■ Ein normal trainierter Breitensportler schafft den „Jedermann-Triathlon“ über 500 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen in 1,5 bis 2,5 Stunden.

■ AnfängerInnen packen die Distanz schon nach drei- bis viermonatigem Training.

Abgesagt haben der Bremer Triathlon-Verband und Triathlon-Club den 3.Waterfront-Triathlon. Das Center-Management ist ungehalten und findet die Entscheidung „nicht nachvollziehbar“.

Mit einer 500-Meter-Schwimmstrecke im Werfthafen hätte der Wettkampf am 14. August beginnen sollen. Dann ein Rundkurs auf dem Rad, 20 Kilometer vom Einkaufszentrum aus durch Gröpelingen, Walle und die Überseestadt.

Abgestiegen wären die Athleten in der Waterfront-Tiefgarage, hätten sich aufgemacht zur Panorama-Laufstrecke entlang der Weser-Promenade und dem „Pier 2“. Die besten Triathleten wären nach weniger als einer Stunde am Ziel bejubelt worden. Doch aus der Traum, der Wettkampf entfällt.

Denn einen Tag zuvor locken blanker Chrom und PS-starke V8-Motoren in polierten Kult-Karossen die Fans amerikanischer Automobile zu einem US-Event auf das Gelände. Mit Tombola und allem, was Motor-Fans sich wünschen. Den Veranstaltern des Triathlons bleibt deshalb zu wenig Zeit für die Wettkampf-Vorbereitung: Absperrungen, Schwimm-Einstieg und eine Wechselzone mit Radständern hätten aufgebaut werden müssen. „Tagsüber fahren die Fans da mit ihren Amischlitten rum, es gibt eine Bühne mit Elvis-Imitator, Hamburger und Coca-Cola“, so der Geschäftsführer des Bremer Triathlon-Verbandes Günter Scharf. „Erst am Abend mit dem Aufbau zu beginnen, war uns zu unsicher“.

Ob die Waterfront zu spät über das US-Car-Event informiert habe, darüber gebe es „unterschiedliche Sichtweisen“, so Scharf: „Uns ist das Treffen erst so spät bekannt geworden, dass wir keine andere Möglichkeit mehr sahen als abzusagen.“

Fast 300 SportlerInnen hatten sich bereits angemeldet. Ihre 30 Euro Startgeld bekommen sie zurück. Auch die Waterfront erwartet als Hauptsponsor eine Rückzahlung. Mit solchen Events habe das Center einige Erfahrung, sagte eine Waterfront-Sprecherin. „Wir haben noch nach Lösungen gesucht und angeboten, dass unsere Mitarbeiter beim Aufbau helfen.“ Die Entscheidung des Triathlon-Verbandes kam für sie überraschend. Ob der Wettkampf im nächsten Jahr wiederholt werde, ist noch unklar. „Das muss jetzt erstmal verdaut werden“, so die Waterfront-Sprecherin. JPB