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Archiv-Artikel

Welche Schule Eltern wirklich wollen

Hamburger Elternkammer will repräsentatives Meinungsbild zum Schulstruktur-Streit erstellen

Von KAJ

Die Elternkammer will die Haltung der Hamburger Grundschuleltern zur künftigen Schulstruktur mit einer repräsentativen Umfrage untersuchen lassen. CDU und SPD begründen das von ihnen favorisierte Zwei-Säulen-Modell aus Gymnasium und Stadtteilschule unter anderem mit dem Verweis auf den Elternwillen. Weil man Elternproteste fürchtet, soll das Gymnasium und damit auch die frühe Aufteilung der Kinder nach Klasse 4 erhalten bleiben. Die Untersuchung im Auftrag der Elternkammer soll jetzt klären, wie viele Eltern auch eine „Schule für alle“ akzeptieren würden.

„Die Reform der Schulstrukturen darf nicht nur Politik und Behörde vorbehalten sein“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Hans-Peter Vogeler. „Ohne die Hamburger Eltern geht es nicht.“

Für die Umfrage loste die Elternkammer 20 Grundschulen aus. Dort sei das Interesse besonders groß, weil die Schulformwahl nach Klasse vier ansteht.

An diesen Schulen sollen nun drei Mitglieder der Kammer „standardisierte Vorträge“ halten, die die Vorstellungen von CDU, SPD und GAL referieren. Anschließend füllen die Elternräte Fragebögen aus. Das Ergebnis wird im September erwartet.

Bereits im Voraus wurde der Vortrag vor den etwa 500 Eltern der 14 Kreiselternräte gehalten. „Soviel zeigt sich schon jetzt:“, sagt Vogeler, „es herrscht Misstrauen gegenüber der Politik.“ Viele der Entscheidungen aus jüngerer Zeit würden an der Basis als „versteckte Sparmaßnahme“ wahrgenommen.

Die Meinung nicht nur der Eltern, sondern des ganzen Volkes, ist vermutlich im Herbst gefragt. Denn für diesen Zeitpunkt bereitet ein Bündnis aus dem Bildungsbereich eine Volksinitiative zur Frage „Braucht Hamburg eine Schule für alle?“ vor. KAJ

Auftaktveranstaltung zur Volksinitiative morgen ab 19 Uhr in der Patriotischen Gesellschaft, Trostbrücke 6