: UNTERM STRICH
Das Fotografieren ihrer Werke ist ein großes Vergnügen: Wo immer Christo und Jeanne Claude dem Raum einer städtischen Landschaft ein neues Gesicht gegeben haben, nimmt fast jeder Besucher ein Foto mit und fühlt sich auf diese Art von den Künstlern beschenkt. Trotzdem gibt es das Recht auf die Urheberschaft: Christo will einer Fotoagentur das Vervielfältigen und Verbreiten von Bildern seiner Werke, darunter von der Verhüllung des Berliner Reichstags, juristisch untersagen lassen. In der mündlichen Verhandlung in Berlin signalisierten die Richter, dass die Urheberrechte des Künstlers verletzt würden, indem die Fotoagentur Bilder der Werke über ihr Internetportal für Kunden zugänglich mache. Christo verlangt außerdem von der Agentur Auskunft über die Erträge aus dem bisherigen Verkauf der Fotos. Die Entscheidung wurde auf September vertagt.
Die 30-jährige Autorin Judith Zander erhält für ihren 500 Seiten dicken Debütroman „Dinge, die wir heute sagten“ den diesjährigen Uwe-Johnson-Förderpreis der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft, der mit 2.500 Euro dotiert ist. Die Autorin, die aus Anklam stammt, hat darin das Porträt einer vorpommerschen Dorfgemeinschaft vor und nach der Wende aus unterschiedlichen Stimmen zusammengesetzt. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass Judith Zander in ihrem Roman „auf kunstvolle Weise Vergangenes und Gegenwärtiges“ verbinde. Wie bei Johnson zeige sich, wie die „Zeitläufte in das Leben des Einzelnen eingreifen und was in der Erinnerung von der Geschichte eines Landes bleibt, das es nicht mehr gibt“. Der Roman hatte der Autorin schon letztes Jahr einen Platz auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises beschert.