NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Die Töchter des chinesischen Gärtners
F 2005, Regie: Daj Sijie. 95 Min.
Eine Praktikantin reist zum berühmten Pflanzenkundler auf eine einsame Insel. Inmitten üppiger Natur verliebt sie sich in dessen Tochter. Das hat zur Folge, dass alle drei den Tod finden. Dem Professor bleibt das Herz stehen, das Liebespaar wird hingerichtet. Die Handlung lässt sich mit dürren Worten wiedergeben. Sie hat den Stellenwert des Libretto in der Oper. Um was es dem Film geht, ist offensichtlich, ein Tableau zu etablieren, auf dem sich große Gefühle entwickeln können. Die kleine Insel wird zur großen Bühne. Und der Film in fataler Megaästhetik zum Dekor. Plakative Sprache und gefühlige Stimmungen reimen sich bei der Anklage der die Frauen verachtende Repression im postmaoistischen China nicht.
Stirb langsam 4.0
USA 2007, Regie: Len Wiseman. 129 Min.
Was die Action betrifft, so folgt „Stirb langsam 4.0“ der Strategie der liebevollen Überbietung. Alles, was die ersten Filme auszeichnet, ist noch da; nur haben sie diesmal immer noch einen draufgesetzt. Zum Beispiel wird wie im ersten Teil wieder ein Hubschrauber vom Himmel geholt, nur diesmal mit einem Auto, das John McClane (Bruce Willis) über eine Sprungschanze ins Ziel knallen lässt. Bei allem tricktechnischen Aufwand, der getrieben wird, bei all den Dutzenden Autos, die bei den Dreharbeiten verschrottet werden, und den Unmengen von Platzpatronen, die verballert werden, bleibt McClane immer der Mittelpunkt des Geschehens. An vielen liebevollen Details spürt man, wie Regisseur und Darsteller diesen sturköpfigen Polizisten mögen. Es ist einfach auch ganz schön, diesem verwundbaren Quadratschädel von Cop wieder einmal ins Gesicht sehen zu können.