: Kritik an Müntes Kombilohn-Plan
BERLIN dpa ■ Die von Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) geplante Schaffung von bis zu 100.000 neuen Stellen durch einen kommunalen Kombilohn hat ein überraschend kritisches Echo gefunden. Einwände kamen gestern von Opposition und Wirtschaft sowie vom Deutschen Städtetag. Laut Müntefering soll der Staat drei Jahre die Hälfte des Lohns übernehmen, wenn Kommunen Langzeitarbeitslose für gemeinnützige Tätigkeit zusätzlich anstellen. Der Deutsche Städtetag nannte die Finanzierung „problematisch“, da es für den Bund aufkommensneutral sei, während Kommunen und/oder Länder „den Löwenanteil der Kosten tragen sollen“. Städtetags-Präsident Christian Ude sagte, die Erfahrungen mit früheren Förderprogrammen hätten gezeigt, dass die Chancen für die Betroffenen auf einen regulären Arbeitsplatz dadurch nicht stiegen. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt befürchtet gar den Verlust von regulären Arbeitsplätzen. Mit dem kommunalen Kombilohn würden Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt verdrängt.