Der Vorhang zu und alle Fragen offen . . .

Heute Abend werden Vorstand und Aufsichtsrat der taz Genossenschaft in Berlin über die Zukunft der taz nrw entscheiden. Ihr Ultimatum – 1.000 Abos in NRW bis 30.6. – ist abgelaufen, bis zum Mittag wird der Verlag in Berlin die Kampagne in Nordrhein-Westfalen auswerten. Vor dem Wochenende wurden bereits 750 neue Abos gezählt.

An den Diskussionen in der Rudi-Dutschke-Straße ist eine kleine Delegation der taz nrw beteiligt – und auch taz-Aufsichtsrat Hermann-Josef Tenhagen. Auf der „Afterwork“-Rettungsparty am Freitag in Düsseldorf (NRW-SEITE 4) sagte Tenhagen: „Die Entscheidung ist offen“.

NRW-Redaktionsleiter Christoph Schurian dankte allen neuen AbonnentInnen – allein auf der Feier zeichneten 62 Gäste ein Soli-Abo. Das Team der taz nrw habe eine großartige Kampagne hingelegt und unerwartet viele neue LeserInnen gewonnen – für die gesamte taz. Seines Erachtens könne es in Berlin deshalb nur eine Entscheidung geben: „Die taz muss sich für den Wachstumsmarkt im Westen entscheiden“, sagte Schurian. Eine Schließung wäre ein verheerendes Signal, sowohl für die taz wie für den kritischen Journalismus im ganzen Land.

Der Landesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes NRW, Helmut Dahlmann, sprach der taz nrw seine Solidarität aus. Die taz-Genossenschaft sollte nach Lösungen suchen, die NRW-Ausgabe zu erhalten: „Mit der Schließung des Regionalteils der taz würde sich Nordrhein-Westfalen weiter in Richtung Presse-Einfalt bewegen“, so der DJV-Landeschef. TAZ