Waffenlobbyist im Bunker Valentin

betr.: „Bunker-Finanzierung bleibt Ruine“, taz bremen v. 21. 6.

Was für eine Bildung vermittelt eigentlich die Bremer „Landeszentrale für politische Bildung“, wenn sie ausgerechnet einen ausgewiesenen Rüstungslobbyisten wie Thomas Kossendey zur Eröffnung ihrer Ausstellung über Kriegsschiffbau, Zwangsarbeit und Marinerüstung einlädt und sprechen lässt? Der Protest des „Bremer Friedensforum“ und der „Nordbremer BürgerInnen gegen den Krieg“ vor dem Bunker Valentin richtete sich auch gegen diesen Waffenlobbyisten.

Beschämend auch seine Feststellung, „aus dem Rüstungshaushalt wird es kein Geld für eine Gedenkstätte geben“. Er will unser Steuergeld lieber für neue Waffen und Kriege ausgeben.

Thomas Kossendey, Bundestagsabgeordneter und Politischer Staatssekretär im Rüstungsministerium, ist ständig in Sachen Rüstung unterwegs. Zum Beispiel auch bei den Kriegsschiffbauern Lürssen und Abeking&Rasmussen. Vergangenen Donnerstag wirkte er sogar doppelt: Einmal für den Profit der Werften und für die Stadt Oldenburg, über die er in den Bundestag gewählt wurde. Er taufte bei Blohm&Voß ein neues Mordschiff auf den Namen „Oldenburg“. Dieser Korvettentyp macht die Bundesmarine fit für weltweite Kriegsführung. Er kann in küstennahen Gewässer operieren und mit Raketen bis zu 200 Kilometer weit Ziele auf dem Land zerstören. ERNST BUSCHE, Bremen