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Archiv-Artikel

Flucht nach Italien

■ Seit dem im Jahr 2008 geschlossenen Abkommen zwischen Silvio Berlusconi und Muammar al-Gaddafi war die Zahl der Flüchtlinge, die übers Mittelmeer nach Italien kamen, deutlich gesunken. Kamen im Jahr 2006 noch 22.000, im Jahr 2007 19.900, im Jahr 2008 36.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg, so waren es 2009 nur noch 9.500 und 2010 noch 4.300. Die meisten dieser Flüchtlinge steuerten Lampedusa an.

■ Als im Januar 2011 das Regime Ben Alis in Tunesien erst ins Wanken geriet und dann stürzte, machten sich innerhalb weniger Wochen etwa 24.000 Tunesier auf die Reise übers Meer mit Ziel Lampedusa. Ein Abkommen zwischen der Regierung Berlusconi und der tunesischen Übergangsregierung versperrte vom 6. April an diesen Weg wieder. Von Ende März an stachen erneut viele vor allem aus Schwarzafrika stammende Flüchtlinge von Libyen aus in See. Ihre Zahl betrug bis zum 20. Juli etwa 25.000. (Quelle: UNHCR)