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Archiv-Artikel

Die Verschlankung der Hauptstadtregion

Seit der Neuausrichtung der Förderpolitik in Brandenburg wird auch an einer neuen Landesplanung in Berlin und Brandenburg gearbeitet. Berlin und das Umland werden gestärkt. Die Zahl der Mittelzentren wird drastisch reduziert

Von wera

Der Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg, dessen Eckwerte nun feststehen, ist in Rekordzeit aufgestellt worden. Begonnen hatte alles mit einer Rede des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) am 18. Februar 2005. Platzeck forderte eine Neuausrichtung der Förderpolitik auf die Hauptstadtregion und die regionalen Wachstumskerne und gab die Parole aus: „Stärken stärken“.

Kurz danach verabredeten beide Länder, die Metropolenregion Berlin-Brandenburg, die bislang nur auf dem Papier existierte, zum Leben zu erwecken. Bereits 2006 gaben sich beide Länder ein informelles Leitbild mit dem Titel „Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg“. Gleichzeitig wurde beschlossen, die Landesentwicklungspläne beider Länder zu vereinheitlichen.

Wichtigster Punkt des Landesentwicklungsplans, dessen Entwurf am 6. Juli verabschiedet wurde: Die Zahl der Mittelzentren wird von 153 auf 54 verringert. Entscheidendes Kriterium war eine Einwohnerzahl von 30.000 und eine Erreichbarkeit von 30 bis 45 Minuten. In den Mittelzentren sollen sich künftig Einzelhandel des gehobenen Bedarfs, Schulen mit Sekundarstufe II, Regelkrankenhäuser oder kulturelle Einrichtungen konzentrieren. Alles darunter fällt unter die Grundversorgung, die von den Gemeinden zu leisten ist. Hochschul- und andere zentrale Einrichtungen gibt es in den vier Oberzentren Potsdam, Brandenburg an der Havel, Cottbus und Frankfurt (Oder).

Eine besondere Rolle kommt der Metropole Berlin zu. Auch in Brandenburg ist es unstrittig, dass von Berlin wesentliche Impulse für das Wachstum der Region ausgehen. Beispiel dafür ist der Flughafen BBI in Schönefeld, den beide Länder gemeinsam mit dem Bund bauen.

Die Konzentration auf Metropole, Oberzentren und wenige Mittelzentren ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. In Brandenburg gibt es bereits Pläne, die Zahl der Kreise noch einmal zu verringern. Die letzte Gebietsreform stammt aus dem Jahr 2003. Damals wurden aus 38 nur noch 14 Landkreise. Die Zahl der Gemeinden wurde von 1.000 auf 420 reduziert. wera