: Keine Windräder im Harz
ENERGIE Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium bläst Windkraft in Harz und Mittelgebirgswäldern ab. Umwelt- und Tourismusverbände zeigen sich erleichtert
HENNER KÜNNE, HARZCLUB
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat erklärt, keine Windkraftanlagen in bewaldeten Mittelgebirgslagen bauen zu wollen. Damit reagierte es auf die Bedenken von Wald , Natur- und Umweltschutzverbänden. „Die Landesregierung wird bewaldete Mittelgebirge, also auch den Harz, definitiv nicht in Windparks verwandeln“, sagte ein Ministeriumssprecher gegenüber NDR 1 Niedersachsen.
Das neue Gesetz solle dennoch kommen: Neue Windanlagen könnten auf Waldflächen entstehen, die mit technischen Einrichtungen vorbelastet seien. So etwa auf bewaldeten alten Deponieflächen oder ehemaligen Truppenübungsplätzen. Bislang existiert lediglich ein Entwurf zu einer Gesetzesnovelle.
Der Nabu Niedersachsen begrüßte die Erklärung des Landwirtschaftsministeriums. In einer Stellungnahme schrieb dessen Sprecher Ulrich Thüre: „Wir sind der Auffassung, dass sich eine Windenergienutzung angesichts der ökologischen Beeinträchtigungen durch die notwendigen Baumfällungen und Zuwegungen sowie aufgrund des Tötungsrisikos für Vogel- und Fledermausarten für die meisten Waldstandorte nicht rechtfertigen lässt“. Auch die Erholungsfunktion des Ökosystems Wald sei zu berücksichtigen, so Thüre. An „ökologisch verträglichen Standorten in Kiefern-Monokulturen sowie auf ehemaligen militärischen Übungsgebieten“ könne jedoch ein Beitrag zur Windenergienutzung geleistet werden. Zudem setze sich der Nabu für das sogenannte Repowering, also das Ersetzen alter Anlagen durch solche mit höherem Wirkungsgrad, ein.
Auch der Verein Harzklub zeigte sich erleichtert über die Äußerungen aus dem Landwirtschaftsministerium: „Wir sind sehr zufrieden, dass der Harz frei von Windrädern bleiben soll“, sagte Hauptwanderwart Henner Künne NDR 1 Niedersachsen. Der Harzklub hatte im Juli eine Resolution an kommunale Gremien verschickt. Er lehnt Windräder aus landschaftsästhetischen und ökologischen Gründen ab. GRÄ