Krankenhaus-Privatisierung : Dienstleister und Heuschrecken
Die Helios-Kliniken können es nur besser machen. Und sie sind gut beraten, das auch zu tun. Ihr Vorreiter auf dem Hamburger Klinikmarkt, Asklepios, hat es geschafft, sich binnen kürzester Zeit die eigene Belegschaft zum Gegner zu machen.
KOMMENTAR VON ELKE SPANNER
Krankenhausbetreiber gelten in Hamburg seither nicht mehr als Gesundheitsdienstleister, sondern als Heuschrecken, die das medizinische Profil der eigenen Gewinnmaximierung unterordnen. Da fällt es neuen Investoren leicht, sich in ein gutes Licht zu setzen.
Natürlich kommt auch Helios nach Hamburg, um Geld zu verdienen. Vom Gesundheitswesen spricht in der Branche schon lange niemand mehr – längst hat sich der Begriff Gesundheitswirtschaft eingebürgert und das nicht ohne Grund.
Ein positives Beispiel einer Privatisierung ist der Verkauf des Krankenhauses Eilbek an die Schön-Kliniken im vorigen August. Alle Beteiligten scheinen zufrieden zu sein. Die Schön-Kliniken übernahmen das Haus, als die Stimmung bereits auf dem Tiefpunkt war. Die neue Geschäftsführung hat sich bemüht, ein gutes Klima zu schaffen, und ist sich daher der Loyalität ihrer Mitarbeiter gewiss. Und das Engagement der Ärzte und Pflegekräfte ist, mal ganz betriebswirtschaftlich gesprochen, immer noch das wertvollste Kapital eines Krankenhauses.