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Archiv-Artikel

Der Plan für Integration

Der Nationale Integrationsplan bündelt die Initiativen von Bund, Ländern, Kommunen, Verbänden und Bürgern. Mit 400 Selbstverpflichtungen soll die Integration der 15 Millionen Menschen mit einem Migrationshintergrund verbessert werden. Ein Überblick über die wichtigsten Vorhaben: Bildung: Der sichere Umgang mit der deutschen Sprache gilt als wichtigste Voraussetzung für Integration. Die Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren werden ausgebaut. Bis 2013 wird eine Versorgungsquote von 35 Prozent angestrebt. Mit einem Modellprogramm sollen Schulverweigerer wieder in die Schulen zurückgeholt werden. Die Länder wollen sprachliche Bildung in die Konzepte der Kindertagesstätten integrieren und Einrichtungen mit vielen Migrantenkindern fördern. Das Schulsystem soll durchlässiger werden. Schulen mit einem hohen Migrantenanteil sollen durch Senkung der Klassenfrequenzen, Erhöhung des Lehrpersonals und durch sozialpädagogische Fachkräfte unterstützt werden. Integrationskurse: Das Stundenkontingent wird von 600 auf 900 Stunden aufgestockt. Es gibt differenzierte Angebot für Analphabeten, Jugendliche und Mütter. Die Länder wollen die Zusammenarbeit von Ausländerbehörden und Kursträgern verbessern. Die Stundenkontingente für die Integrationskurse der Eltern und Frauen werden ausgeweitet. Wissenschaft: In Deutschland leben mehr als 180.000 ausländische Studierende und Wissenschaftler. Der Bund will den Studienstandort Deutschland als Land der Ideen weltweit positionieren und zugewanderte Akademiker fördern. Integration in Kommunen: Das Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale Stadt“ wird fortgeführt. Die Kommunen verstehen Integration als Querschnittsaufgabe. In den Verwaltungen sollen mehr Migranten arbeiten. Sport: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will ein Netzwerk „Integration“ aufbauen und fördert das Modellprojekt „Am Ball bleiben – Fußball gegen Rassismus und Diskriminierung“. Medien: Der Bund prüft die Förderung der Zusammenarbeit deutscher und türkischer Medien. Die Medien verpflichten sich, mehr über Migrationsthemen zu berichten. Bürgergesellschaft: Bürgerschaftliches Engagement gilt als erfolgreicher Katalysator für Integration. Das Engagement der Migranten müsse anerkannt und gezielt gefördert werden. Migrantenverbände: Die Organisationen der Migranten gingen eine große Zahl von Selbstverpflichtungen ein. So will die Türkische Gemeinde eine Bildungsoffensive für Eltern türkischer Herkunft starten mit dem Ziel, dass sich Eltern stärker für die Bildung ihrer Kinder einsetzen. Wirtschaft: Die Ausbildungschancen jugendlicher Migranten sollen erhöht werden. Auch die öffentlichen Arbeitgeber wollen mehr Migranten beschäftigen. Die Gewerkschaften setzen sich dafür ein, dass ausländische Jugendliche unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus einen gleichrangigen Zugang zum Berufsbildungssystem erhalten. DPA