: Kleine Polizisten brauchen Schießnachhilfe
WAFFEN Die schleswig-holsteinische Polizei hat Probleme mit der neuen Dienstpistole Walther P 99 Q
Massive Probleme mit der neuen Dienstpistole der schleswig-holsteinischen Polizei sind erst vor wenigen Tagen und ausschließlich im Bereich der Kieler Polizeidirektion aufgetreten. Etwa 30 Kieler Kollegen hätten beim Schießtraining Probleme wie Ladehemmungen gehabt, teilte die Polizeiführung am Freitag mit.
Seit 2009 wurden landesweit 1.900 neue Pistolen des Typs Walther P 99 Q an Polizisten ausgegeben, bis 2017 sollen es insgesamt 6.500 sein. Bisher habe es mit der Waffe nur in wenigen Einzelfällen in Neumünster und Ratzeburg Schwierigkeiten gegeben. Hinweise für technische Mängel der Waffe gebe es nicht.
Vor allem kleine und schmächtige Polizisten hätten beim Schießtraining die notwendige Kraft hinter der Waffe nicht aufbringen können. Die Ursache stehe aber noch nicht eindeutig fest, „wir stehen bedingt vor einem Rätsel“, sagte der leitende Polizeidirektor Harald Kripgens.
Wegen der Pistolenholster sind ebenfalls Klagen laut geworden. Ein Vertreter der Polizeigewerkschaft sagte auf NDR1 Welle Nord, dass das Holster zum Beispiel beim Gurt-Anschnallen im Auto im Wege sei. Außerdem soll es auch beim Sitzen auf Bürostühlen stören.
Die Probleme mit der neuen Dienstpistole der Polizei müssen nach Ansicht von Innenminister Klaus Schlie (CDU) so schnell wie möglich behoben werden. Schlie will dem Innen- und Rechtsausschuss des Landtags auf seiner nächsten Sitzung darüber berichten, teilte das Innenministerium mit. Die Gewerkschaft der Polizei hat nach eigenen Angaben inzwischen erreicht, dass für Kollegen, die mit der Waffe nicht klarkommen, individuelle Lösungen gesucht werden.
Die Bremer Polizisten haben indes kaum Probleme: „Die neue Waffe ist technisch einwandfrei“, sagte der Schießausbilder der Bremer Polizei, Peter Kramer. Zu einer Ladehemmung könne es nur kommen, wenn die Arme des Schützen nicht richtig durchgedrückt seien. Das passiere aber auch bei jeder anderen Waffe, so Kramer. (dpa)