KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER ÖKO-ENERGIE AUF HELGOLAND : Vom Winde verwöhnt
Die simplen Ideen sind oftmals die besten. Und schon ein flüchtiger Blick auf die Karte Norddeutschlands zeigt, dass Helgoland als Servicestation für die neuen Offshore-Windanlagen in der Nordsee im Grunde unumgänglich ist. 60 Kilometer weniger Entfernung zu den künftigen Windparks auf hoher See sind ein unwiderlegbares Argument in Zeit und Geld.
Die Gemeinde hat nicht gezögert, diese Chance zu ergreifen zu einem Zeitpunkt, als konservative Politiker in diesem Land noch Kohlemeiler bauen und Atomreaktoren länger strahlen lassen wollten. Denn der Stand, an dem Helgoland jetzt ist, hat einen planerischen und juristischen Vorlauf von rund zwei Jahren. So viel Weitsicht hätte man sich von manch anderem in Berlin und Kiel gewünscht.
Und deshalb ist das Eiland in der Nordsee jetzt auf den Punkt fit für die Energiewende. Und die ist die Basis für eine verheißungsvolle Zukunft. Es wird Arbeit geben und höhere Einnahmen, es wird neue Einwohner geben und Nachwuchs für Schule und Vereine. Aus einer an Auszehrung leidenden Insel wird wieder eine lebendige.
Natürlich macht der Standort es Helgoland relativ leicht, denn Konkurrenz ist im Wortsinn weit und breit nicht in Sicht. Die Lehre aber lautet, sich auf seine Stärken zu besinnen, seine Chancen zu erkennen und sie dann auch zu nutzen.
Helgoland hat sein Alleinstellungsmerkmal mitten im Meer. Es ist vom Winde verwöhnt.