: Keine Phantasiecluster
Industrie- und Handelskammern im Norden fordern bessere Zusammenarbeit der Länder
Die fünf norddeutschen Bundesländer sollten bei der Förderung von Wirtschaftsclustern auf vorhandene Stärken setzen. Das hat der Hauptgeschäftsführer der Bremer Industrie- und Handelskammer (IHK), Matthias Fonger, gestern in Hamburg angeregt. Zusammen mit anderen Vertretern der IHK Nord erneuerte Fonger Forderungen an die Landesregierungen, die Rahmenbedingungen für die Industrie zu verbessern. Als am wichtigsten bezeichneten sie den Ausbau der Verkehrswege und die Pflege bereits angesiedelter Betriebe.
Die Vermarktung so genannter Cluster gehört seit vielen Jahren zum festen Repertoire der staatlichen Wirtschaftsförderer. Damit ist die Bündelung von Kompetenzen jenseits der herkömmlichen Branchen gemeint, wobei sich die Firmen gegenseitig anlocken und untereinander befruchten sollen. Typische Cluster sind Medizin- und Biotechnologie, Informations- und Telekommunikationstechnologie sowie Neue Medien. Fongers Ansicht nach war es sinnvoll, in Norddeutschland das Cluster Luft- und Raumfahrt zu fördern, weil es hier bereits Unternehmen aus diesen Sparten gab. Der Versuch, ein Biotechnologie-Cluster zu bilden, habe sich dagegen als unsinnig erwiesen, weil es ganz neu aus dem Boden gestampft werden musste.
Die IHK Nord, eine Arbeitsgemeinschaft von 14 Kammern aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und einem Teil Niedersachsens, gibt es seit 2001. Sie wurde gegründet, um die Interessen der norddeutschen Wirtschaft in Berlin und Brüssel besser durchsetzen und die Region weltweit besser vermarkten zu können. Eberhard Runge von der Handelskammer Hamburg und Peter Greim von der IHK Bremerhaven forderten die fünf Bundesländer dazu auf, besser zusammenzuarbeiten. Die Wirtschaft und die Kammern, behauptete Runge, seien „weiter als die Politik“. KNÖ
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