MINDESTLOHN: Firmen planen Gegenmaßnahmen
BERLIN | Preiserhöhungen, Personalabbau, Arbeitszeitverkürzung: Die meisten vom Mindestlohn betroffenen Unternehmen wollen laut Ifo-Institut mit Gegenmaßnahmen reagieren – besonders im Gastgewerbe und in Ostdeutschland. Demnach wollen 26 Prozent ihre Preise anheben, teilten die Münchner Forscher gestern mit. 23 Prozent dürften ihre Sonderzahlungen kürzen, 22 Prozent Personal abbauen. 18 Prozent wollen die Arbeitszeiten kürzen, 16 Prozent weniger investieren. „Meistens ist eine Kombination vorgesehen“, erklärte das Ifo-Institut.
„Den Mindestlohn spüren in Deutschland vor allem die Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich sowie der Einzelhandel.“ Fast jeder dritte Gastronom und Hotelier will seine Preise anheben, in der Industrie ist es nicht einmal jedes vierte Unternehmen. Die Branche ist laut Umfrage wegen der vielen ungelernten Arbeitnehmer besonders von der Einführung des Mindestlohns betroffen. Der flächendeckende Mindestlohn tritt am 1. Januar 2015 in Kraft. Es gibt aber noch einige Ausnahmen, etwa für Auszubildende und Langzeitarbeitslose. (rtr)
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