Waschwunder für Neonazis

RECHTE „Trojaner“-Shirts wechseln die Aufschrift

GERA/BERLIN dpa | Mit Totenkopf und der Aufschrift „Hardcore Rebellen – national und frei“ muten die T-Shirts martialisch an. Mancher Rechtsextreme, der es an der Kasse des Festivals „Rock für Deutschland“ am letzten Samstag in Gera geschenkt bekam, dürfte jedoch nach dem Waschen sein blaues Wunder erlebt haben.

Denn da kam die wahre Botschaft zum Vorschein: „Was Dein T-Shirt kann, kannst Du auch – Wir helfen Dir, Dich vom Rechtsextremismus zu lösen“, dazu die Kontaktdaten der Aussteigerinitiative Exit in Berlin.

250 dieser Trojaner-T-Shirts seien über einen Strohmann an die Veranstalter des Konzertes übergeben worden, die sie dann gratis verteilten, sagte Exit-Deutschland-Gründer Bernd Wagner am Dienstag. Damit sei es gelungen, die Zielgruppe direkt zu erreichen. „Wir bilden uns aber nicht ein, dass sie uns jetzt in Scharen anklingeln.“ Wiederholen lasse sich die Aktion wohl nicht. „Die werden jetzt aufpassen“, sagte Wagner. Zu dem Konzert der NPD waren rund 600 Rechtsextreme gekommen; die Polizei sprach von etwa 1.000 Gegendemonstranten.