Täglich 71 Kinder in Staatsobhut

WIESBADEN ap ■ Täglich werden 71 Kinder und Jugendliche von den Behörden in Obhut genommen. Allein 2006 waren es bundesweit 25.800 Fälle, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit. Hauptgründe waren Überforderung der Eltern (42 Prozent) sowie Misshandlung , Missbrauch und Vernachlässigung der Kinder (23 Prozent). Die Zahl stieg gegenüber 2005 um rund 400 Fälle oder 2 Prozent. Eine Inobhutnahme ist eine kurzfristige Maßnahme der Jugendämter zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, wenn sie sich in einer akuten, sie gefährdenden Situation befinden. Jugendämter nehmen Minderjährige auf eigenen Wunsch oder auf Initiative anderer in Obhut und bringen sie kurzfristig in einer geeigneten Einrichtung unter. 59 Prozent der in Obhut genommenen Kinder und Jugendlichen waren älter als 14. 55 Prozent aller Betroffenen waren Mädchen. An jugendgefährdenden Orten wie Straßen mit Bordellbetrieb oder an Treffpunkten von Drogenhändlern wurden rund 10 Prozent der Minderjährigen aufgegriffen.