: Neuer Störversuch
Militarismusgegner wollen heute gegen das traditionelle Bundeswehr-Gelöbnis am Bendlerblock demonstrieren
Wie jedes Jahr am 20. Juli wollen auch heute wieder Demonstranten gegen das alljährliche Gelöbnis der Bundeswehr am Bendlerblock demonstrieren. Am Sitz des Verteidigungsministeriums wollen 450 Rekruten geloben, dass sie „der Bundesrepublik Deutschland treu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer verteidigen“. Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) wird sie begrüßen.
Unter dem Motto „Militärische Rituale verhindern“ wollen Gegner die Veranstaltung stören. Sie haben eine Demonstration vom Reichpietschufer zur Potsdamer Straße angemeldet. Die Veranstalter rechnen mit rund 250 Teilnehmern.
Seit Ende der 90er-Jahre hatte es immer wieder Störversuche von Gelöbnisgegnern gegeben, die zum Teil für spektakuläre Bilder gesorgt hatten. Unter anderem rannten nackte Demonstranten während der Zeremonie über den Platz. Doch in den vergangenen Jahren flaute der Protest ab. Die bisher wichtigste Initiative „Kampagne gegen Wehrpflicht“ hatte sich im vergangenen Jahr von dem Protest zurückgezogen mit der Begründung, dass man „solchen Protest nicht ritualisieren“ wolle. In diesem Jahr hat die „Berliner Anti-Nato-Gruppe“ den Protestzug angemeldet. Die Polizei will mit 650 Kräften im Einsatz sein.
Im Innenhof des Bendlerblocks waren nach dem missglückten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 Claus Graf Schenk von Stauffenberg und drei Mitverschwörer erschossen worden. Seit 1999 wird an dieser Stelle das Gelöbnis in Erinnerung an den Widerstand abgelegt. FLEE