„Will mich nicht beteiligen“

KANDIDATUR Die Hamburger SPD debattiert weiter über Danial Ilkhanipour – mit teils rüden Tönen

Danial Ilkhanipour ist ungewohnt wortkarg: „Personaldebatten schaden nur der Partei, daran will ich mich nicht beteiligen“, erklärte der Hamburger Sozialdemokrat gestern auf taz-Anfrage. An eine mögliche erneute Kandidatur für ein Bundestagsmandat im Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel denke er „gar nicht“, bekräftigte er.

Die taz hatte zuvor berichtet, dass Ilkhanipour erwägt, sich wieder um ein Mandat zu bewerben. Er selbst hatte das mit dem Hinweis auf seinen gegenwärtigen Examensstress dementiert. Während Ilkhanipour bestreitet, solche Ankündigungen gemacht zu haben, bleiben drei von einander unabhängige Quellen gestern bei ihrer Darstellung.

Der 29-jährige Jura-Student war vor zwei Jahren mit seiner Bundestags-Bewerbung im Wahlkreis Eimsbüttel gescheitert und hatte eine heftige Kontroverse in Hamburgs SPD ausgelöst.

Krude Vergleiche

Noch gestern Nachmittag wurde Ilkhanipour in einem rüde formulierten Beitrag auf der Homepage des SPD-Distrikts Eimsbüttel-Nord in die geistige Nähe zu „einem Haßtreiber wie Sarrazin“ gerückt – und sogar zum norwegischen Attentäter Anders Behring Breivik.

Es gibt auch gelassene Reaktionen. Jeder weitere Bewerber müsse „jetzt eben gegen Danial antreten“, heißt es aus Ilkhanipours Umfeld – und das stärke dessen Ausgangsposition. SMV