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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhält im März 2015 Mircea Cartarescu aus Bukarest für seine „Orbitor“-Trilogie. Deren letzter Band, „Die Flügel“, ist 2014 im Zsolnay Verlag in der kongenialen Übersetzung von Ferdinand Leopold erschienen. Der Universalroman streife zahlreiche Wissens- und Sprachwelten, schwinge sich ins Metaphysische, Phantasmagorische und Apokalyptische auf, lobte die Jury. Der Schmetterling als Großmetapher der Trilogie sei Inbild für den unentwegten Gestaltwandel der Welt.

Die 2013 verstorbene Autorin Doris Lessing hat einen Großteil ihrer Büchersammlung an die Bibliothek der simbabwischen Hauptstadt Harare vererbt. Die mehr als 3.000 Bücher kamen jetzt dort an und sollen nun erst einmal katalogisiert werden. Lessing war als Kind mit ihren Eltern 1924 ins damalige Südrhodesien gekommen und lebte dort 25 Jahre lang, bevor sie nach Großbritannien zog. Nachdem sie mit ihrem Debütroman „Afrikanische Tragödie“ gleich einen Erfolg gefeiert hatte, kehrte sie 1956 zurück, wurde aber bald wieder ausgewiesen, weil sie die weiße Regierung kritisierte. Nach der Unabhängigkeit Simbabwes 1980 kam sie wieder öfter nach Simbabwe und förderte dort unter anderem den Bau von Bibliotheken.