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Archiv-Artikel

Es wird eng in den Unis

STUDIEREN Wegen des doppelten Abiturjahrgangs und der Aussetzung der Wehrpflicht müssen Universitäten für das kommende Semester zusätzliche Vorlesungen und vor allem Räume bereitstellen

„Wir platzen schon immer aus allen Nähten“

EBERHARD SCHOLZ, UNI BREMEN

Dieses Wintersemester könnte es eng werden in den Sitzreihen der Hörsäle, so die Befürchtungen. Doppelter Abiturjahrgang, Aussetzung der Wehrpflicht – die Hochschulen in Niedersachsen und Bremen gehen von durchschnittlich 20 bis 40 Prozent mehr Bewerbungen aus, ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Wegen Doppel- und Mehrfachbewerbungen kennen die Universitäten erst ab September die genaue Anzahl von Studenten.

Die Leibniz-Universität in Hannover hat sich auf den Ansturm im Wintersemester gut vorbereitet und bietet 1.180 zusätzliche Studienplätze an. Präsident Erich Barke rechnet mit ungefähr 4.600 Studienanfängern, im letzten Jahr waren es noch 3.200 Studenten. Für mehr Platz ist gesorgt, zwei neue Hörsäle kommen hinzu.

Studenten in Braunschweig können künftig auch an Wochenenden zu Seminaren. Besonderen Bedarf hat die Uni bei den größeren Hörsälen. Für große Prüfungen wird notfalls die Stadthalle angemietet, oder auch schon mal ein Kinosaal.

„Wir haben mit der Aufstockung der Studienplätze schon im Sommersemester begonnen und können nun zum Wintersemester rund 1.000 zusätzliche Plätze anbieten“, sagte der Sprecher der Georg-August-Universität in Göttingen, Bernd Ebeling. Außerdem wurden die Hörsäle modernisiert, sodass Vorlesungen in Zukunft nicht nur in einem Hörsaal stattfinden, sondern auch in andere übertragen werden können.

Die Universität Osnabrück wird 522 zusätzliche Studienplätze anbieten. „Prozentual entspricht diese Aufstockung an Studienplätzen ungefähr dem Anstieg der Bewerberquote“, teilte Universitätspräsident Prof. Claus Rollinger mit.

Die Bremer Uni bietet 4.000 Studienplätze für Abiturienten an, etwa 400 mehr als im vergangenen Jahr. Die räumliche Situation ist nach Angaben von Sprecher Eberhard Scholz angespannt. „Wir platzen schon immer aus allen Nähten.“ (dpa)