Neuer Antrieb

500.000 Euro-Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt geht zu Astrium nach Bremen

Deutschland forscht künftig an einem neuen Antrieb für die europäische Kleinträgerrakete „Vega“. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beauftragte das Bremer Unternehmen EADS Astrium mit einem Konzept für die verbesserte Antriebsstufe zum Satellitentransport.

Auf der Basis dieser Studie soll die ESA-Ministerratskonferenz der europäischen Raumfahrtnationen 2008 über eine konkrete deutsche Beteiligung am „Vega“-Projekt entscheiden, wie Sprecher in Bremen sagten. „Vega“ ist eine Trägerrakete für kleine Satelliten für Erdbeobachtung und wissenschaftliche Zwecke, die in eine erdnahe Umlaufbahn in 700 Kilometern Höhe befördert werden sollen. Das für Satelliten bis 1,5 Tonnen ausgelegte System wird unter italienischer Führung und bislang ohne Deutschland entwickelt und soll ab 2009 starten. Der Antrieb beruht auf Technologien, die auch bei der europäischen Ariane-Rakete verwendet werden. An der 30 Meter langen „Vega“ wird seit 1998 gebaut.

Für den Transport der Satelliten in den Orbit sorgt derzeit eine russisch-ukrainische Antriebsstufe. Ein verstärkte Stufe könnte frühestens vier Jahre später starten. Grundlage für die europäische Raumfahrt-Nutzung sei ein eigenständiger Zugang zum All, sagte DLR-Manager Claus Lippert. Dieser Anspruch werde wegen sinkender Verfügbarkeit und steigender Startpreise für russische Trägerraketen immer wichtiger.

Zuständig für die Entwicklung von Antrieben zur Aussetzung der Satelliten in ihren Umlaufbahnen ist der Bremer Astrium-Standort, wo auch die Oberstufen für Ariane-Raketen entwickelt und gebaut werden. Die Studie hat ein Volumen von etwa 500.000 Euro und läuft über 18 Monate. Astrium geht nach den Worten von Günther Stamerjohanns, Chef des Bereiches Trägersysteme, davon aus, dass das Projekt „enormes Potenzial“ für das Unternehmen hat. AP