Religion begehrt

Initiative zieht erste Bilanz: Nach acht Wochen 15.000 Unterschrift für Volksbegehren „Pro Reli“ gesammelt

Der Verein Pro Reli hat nach eigenen Angaben in acht Wochen 15.000 Unterschriften für ein Volksbegehren zur Gleichstellung des Religions- mit dem Ethikunterricht an Berliner Schulen gesammelt. Dieses Ergebnis übertreffe alle Erwartungen, sagte der Vereinsvorsitzende Christoph Lehmann gestern. Die Verantwortlichen seien sehr zuversichtlich, die notwendigen 20.000 Unterschriften bald zusammenzuhaben.

Lehmann fügte hinzu, dass der Verein aber in jedem Fall bis zum Ablauf der Frist bis Ende November weitersammeln wolle. Schließlich gehe es darum, ein „deutliches Zeichen zu setzen für ein gleichberechtigtes und kooperatives Miteinander von Ethik und Religion“. Nach dem Antrag auf ein Volksbegehren haben die Initiatoren insgesamt sechs Monate Zeit, die notwendigen 20.000 Unterschriften zu sammeln.

Der Ethikunterricht war zum Schuljahr 2006/2007 in allen siebten Klassen des Landes als Pflichtfach eingeführt worden und soll bis 2010 bis zur zehnten Klasse ausgedehnt werden. Schüler können den Religionsunterricht nur zusätzlich besuchen. Die Initiative macht sich dafür stark, dass die Kinder und Jugendlichen zwischen Ethik- und Religionsunterricht wählen können. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte Mitte April entschieden, dass die bundesweit einmalige Einführung des Pflichtfachs mit dem Grundgesetz vereinbar ist.

Das Volksbegehren wird nach Angaben der Initiative unter anderem vom katholischen Kardinal Georg Sterzinsky und dem evangelischen Bischof Wolfgang Huber unterstützt. ddp, epd