DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL : Im Gehege der Eitelkeiten
ACCESSOIRES Stephanie zu Guttenberg benutzt eine Isomatte – zunächst mal für ihr Image
Die Familie zu Guttenberg, genau die, wo der Mann mal Minister für Schneidigkeit war und die Frau in Erweiterung jenes Amtes Kinderschänder jagte, geht in die USA. Nicht still natürlich – zuvor redet Stephanie zu Guttenberg noch mal mit der Bild. Sie verrät uns: „… und eine Isomatte hab ich auch. Es soll ja ein bisschen Abenteuer dabei sein.“
Die Isomatte also. Auch sie ausgesetzt im Kral der für Politiker und deren Umfeld angemessenen Accessoires. Das arme Ding. Vorn am Eingang lauern schon die Gewänder von Claudia Roth und dringen mit weinerlichem Gesäusel auf die Neue ein, zugleich dreht mit quietschenden Reifen das Mofa von Friedrich Merz bei und ruft: „Ey, Baby – echte Rocker, echtes Flachlegen, verstehste?“
In der Mitte des Geheges bildet sich ein Kreis um die Cowboystiefel eines gewissen George Bush und die Cohiba von Gerhard Schröder – es geht wieder mal darum, wer hier der härteste Knochen im Skelett ist. In Richtung freien Raumes taumelnd, erkennt die schaumstoffige Schöne zu spät, dass sie direkt auf Helmut Schmidts Zigarettenschachtel zustolpert, die knarzend und beileibe nicht zum ersten Mal die Weltlage erörtert, was auch erklärt, warum hier so viel Platz ist. Als sich die Laberstengel gerade auf ihr neues Opfer fokussieren wollen, erschüttern die Klänge von „Hells Bells“ die Luft. Hinten am DJ-Pult, da winkt ihr einer, den kennt sie doch, ist das nicht dieses süße – AC/DC-Shirt vom Karl-Theodor? „Halloooooo …“
Es ist kein schönes Land, aus dem heraus Politiker versuchen, ihre auf Perfektion getrimmten Personen mit Persönlichkeit auszustatten. Mittelmäßig trifft es wohl, denn das „Abenteuer“ darf den akkurat umzäunten Campingplatz bloß nicht verlassen. Sonst drohte vielleicht noch ein echtes, wie zum Beispiel die Affäre mit einer Sechzehnjährigen.
DANIEL SCHULZ