daily dope (193)
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Der kasachische Radrennfahrer Alexander Winokurow ist auch beim zweiten Bluttest des Dopings überführt worden. Der B-Test bestätigte die Verwendung von Fremdblut. Der Astana-Kapitän war nach seinem Sieg beim Zeitfahren am Samstag vor einer Woche des Dopings mit Fremdblut überführt worden. Sein Team zog sich daraufhin aus dem Wettkampf zurück. Winokurow beteuert nach wie vor seine Unschuld. Sein Teamkollege Andreas Klöden denkt mittlerweile laut über ein Karriere-Ende nach. Der Vorjahresdritte bei der Tour befürchtet, dass der Sport kriminalisiert werde. „Was ist, wenn einer mir etwas Verbotenes über den Salat kippt? Plötzlich bin ich positiv und wandere in den Knast“, klagte der 32-Jährige in der Bild-Zeitung. Unterdessen hat der Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Peter Danckert, dem Weltradsportverband und dem Bund Deutscher Radfahrer vorgeworfen, die Möglichkeiten der Doping-Bekämpfung nicht voll zu nutzen. Der SPD-Politiker sagte, die Funktionäre wollten offenbar kein geschlossenes Kontrollsystem. Danckert forderte Bundesinnenminister Schäuble auf, die 150.000 Euro Förderung des Bundes für die Rad-Weltmeisterschaft im September in Stuttgart zu streichen. Er sprach sich für eine Absage des Rennens aus. Nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Clemens Prokop, reicht das Doping-Kontrollsystem des Sports nicht aus, um Athleten von der Einnahme illegaler Mittel abzuhalten. „Entscheidend ist, dass die Sportler in den Fokus strafrechtlicher Ermittlungen kommen.“ Nur dann gebe es eine echte Abschreckung, meinte der Befürworter eines Anti-Doping-Gesetzes.