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Archiv-Artikel

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„Elizabeth und ihr deutscher Garten“ hieß das Buch, mit dem die Australierin Elizabeth von Arnim, die eigentlich Mary Annette Beauchamp hieß, 1819 auf einen Schlag berühmt wurde. Denn sie hatte nicht nur ein poetisches Porträt des Gartens gezeichnet, sondern liefert auch eine Karikatur der konservativen, frauenfeindlichen deutschen Gesellschaft jener Zeit. Eine ansprechende, angenehme Neuausgabe.

Elizabeth von Arnim: Elizabeth und ihr deutscher Garten. Edition Fünf, Gräfelfing/Hamburg, 151 S., 18,90 Euro

Von Freundschaft handelt das Kinderbuch „Der Löwe und der Vogel“ von Marianne Dubuc, das so poetisch wie pragmatisch die Freundschaft der zwei Tiere zeichnet, die zunächst nur einen Winter hält: Der Vogel hat, verletzt, nicht gen Süden fliegen können, und da hat der Löwe ihn aufgenommen und gepflegt. Aber, unausweichlich, im Frühjahr muss der Vogel fort, und der Löwe bleibt traurig zurück. Im Herbst kommt der Vogel wieder – aber sicher war das nicht.

Marianne Dubuc: Der Löwe und der Vogel. Carlsen Verlag, Hamburg, 72 S., 14,90 Euro

Vom Stochern in der Vergangenheit, der hilflosen Suche in der Flickendecke der Erinnerung handelt der Roman „Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm“, ein Roman der Finnin Selja Ahava, die darin einer dementen, liebenswerten alten Dame ein Denkmal setzt, die traumwandlerisch, poetisch und tragisch zugleich zwischen Realität und Erfindung – der Protagonistin und der Autorin – changiert.

Selja Ahava: Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm. Mare-Verlag, Hamburg, 224 S., 20 Euro

Heimlich gemachte Fotos aus dem Warschauer Ghetto zeigt der Band „Zeugin des Grauens“, in dem die bei Kiel lebende Ingelene Rodewald ihrer Tante Helmy Spethmann ein Denkmal setzt. Die war während des Zweiten Weltkriegs Lazarettschwester in Warschau und schlich sich 1941 trotz Verbots ins Ghetto, um das Elend seiner Bewohner zu fotografieren. Die Bilder gab sie erst im Sterben aus der Hand.

Ingelene Rodewald: Zeugin des Grauens. Helmy Spethmann und ihre Fotografien aus dem Warschauer Ghetto. Husum Verlag, Husum, 104 S., 14,95 Euro