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Archiv-Artikel

5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

LEKTIONEN

1. Die CSU kann deutschZuwanderer sollen zu Hause deutsch sprechen. Mit dieser Forderung hat die CSU vor ihrem Parteitag viel Kritik auf sich gezogen und wurde im Internet unter dem Hashtag #yallaCSU verspottet. Selbst der Generalsekretär der Schwesterpartei CDU sah sich genötigt, jene Menschen zu verteidigen, die zu Hause etwa klingonisch sprechen. Schon die grundsätzliche Annahme des Vorschlags, der inzwischen abgeschwächt wurde, überzeugte die Bewohner der restlichen Bundesrepublik nicht. Dass in Bayern deutsch gesprochen wird, das hatten sie noch gar nicht mitbekommen. 2. Die AfD hat Angst vor Ausländerfeindlichkeit Politiker aller größeren Parteien verurteilen inzwischen die Demos der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Außer die der AfD. Parteimitglieder organisieren Pegida-Demos, die Bundesspitze äußert zumindest Verständnis. AfD-Vize Hans-Olaf Henkel riet seinen Parteifreunden trotzdem von einer Teilnahme ab. Es sei nämlich nicht auszuschließen, dass die Pegida-Proteste einen „ausländerfeindlichen oder gar rassistischen Beigeschmack bekommen“. Was für ihn richtig ausländerfeindlich schmeckt, das sagte der Politfeinschmecker Henkel nicht. 3. Greenpeace sorgt für schlechtes Klima Zu Beginn des UN-Klimagipfels haben Greenpeace-Aktivisten mit einer spektakulären Aktion an die Verhandler in Lima appelliert: „Zeit für Veränderung! Die Zukunft ist erneuerbar“ steht da auf englisch in riesigen gelben Lettern neben den berühmten Nazca-Linien auf dem Wüstenboden. Die Aktion hat den Umweltschützern heftigen Ärger eingebracht. Sie trampelten auf den empfindlichen Furchen herum, die über 2.000 Jahre alt sind. Ein Teil des Weltkulturerbes sei nun unwiderruflich zerstört, beklagt die peruanische Regierung. Trotz einer Entschuldigung der NGO ist das Klima nun vergiftet. Den Aktivisten drohen wegen eines „Angriffs auf archäologische Denkmäler“ sechs Jahre Haft. 4. Größe ist nicht alles Mit ihrem Flaggschiff A380 wollte Airbus im Konkurrenzkampf gegen Boeing Punkte machen. Weil der A380 zwar noch siegreiche deutsche Fußballmannschaften begeistern mag, aber keine Airlines, hat die Konzernspitze jetzt das Ende des weltgrößten Passagierflugzeuges ins Gespräch gebracht. Nur 318 dieser Riesenflugzeuge mit bis zu 850 Sitzplätzen hat Airbus bislang verkauft – deutlich weniger als geplant. Die Fluglinien setzen lieber kleinere Langstreckenflugzeuge ein. Die sind billiger und sparsamer. 5. Spanier müssen Nachrichten selber googeln Die Suchmaschine Google will grundsätzlich nichts dafür bezahlen, dass sie Mini-Textausschnitte zu verlinkten Seiten veröffentlicht. Weil aber in Spanien eine Art Leistungsschutzrecht für sogenannte Nachrichtenaggregatoren in Kraft tritt, wird news.google.es kommende Woche abgeschaltet. Über die normale Google-Suche sind spanische Nachrichteninhalte nach wie vor zu finden. SEBASTIAN ERB