: Die Großen des Kinos gehen
„Ein halbes Jahrhundert schönstes Natur- und Sommerkino“ (SZ) verdanken wir dem schwedischen Regisseur Ingmar Bergman, der seit Jahren als einer der besten der Welt gilt. Am Montag ist Bergman gestorben, in seinem Haus auf der kargen Ostseeinsel Fårö, die genau seinen Vorstellungen von Abgeschiedenheit entsprach. Entdeckt hat Bergman sie auf der Suche nach Locations für „Wie in einem Spiegel“ (1961). Auch „Persona“, „Schande“ und „Szenen einer Ehe“ sind dort gedreht worden. Letzterer läuft am 11. August im Babylon Mitte. Es folgen „Das siebente Siegel“ (14. 8.) und „Das Lächeln einer Sommernacht“ am 15. 8. im Arsenal.
Unfassbar, dass am Montag auch noch der italienische Regisseur Michelangelo Antonioni gestorben ist. Friedlich soll der 94-Jährige in seinem Haus in Rom eingeschlafen sein. Von vielen als Meister der Moderne bezeichnet, verfolgte Antonioni nie kommerzielle Interessen. Sein berühmtester und erfolgreichster Film ist „Blow Up“ (1966). In seiner Verfilmung einer Kurzgeschichte von Julio Cortázares hat Antonioni einen Schlüsselmoment der Fotografie und des Kinos festgehalten: Als der Modefotograf Thomas in seinem Atelier Fotos entwickelt, die er in einem Londoner Park geschossen hat, entdeckt er im grobkörnigen Hintergrund eine seltsame Szenerie, die aussieht wie ein Mord. Was das menschliche Auge nicht mehr wahrnehmen konnte, hat das Kameraauge bezeugt. „Blow Up“ läuft bis Mittwoch im Central um 18 und 20 Uhr und im Moviemento diesen Samstag und Sonntag um 17.45 Uhr. Von 16. bis 22. August laufen „Blow Up“ und „La Notte“ im Lichtblick.