Eon will AKW vernebeln

Die Vernebelungsanlagen am Atomkraftwerk Grohnde zum Schutz vor Terrorattacken aus der Luft werden bald in Betrieb gehen. Das bestätigte eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums gestern in Hannover. Die Nebelmunition soll bei einem Luftangriff automatisch gezündet werden und den Reaktor in Wolken hüllen, um Terrorpiloten die Treffsicherheit zu nehmen. Mit der Inbetriebnahme der Pilotanlage am AKW Grohnde im südwestniedersächsischen Kreis Hameln-Pyrmont wäre der Weg frei für Vernebelungsprojekte auch an anderen AKW-Standorten. Betreiber Eon wolle jetzt auch seine fünf übrigen Atommeiler mit Nebelgranaten umgeben und habe entsprechende Anträge gestellt, teilte das Umweltministerium weiter mit.

Im Bundesumweltministerium stoßen die Vorhaben auf Bedenken. Bisher sei der Nachweis nicht erbracht, dass diese Vernebelungsanlagen den Schutz vor terroristischen Flugzeugangriffen deutlich verbessern, sagte eine Sprecherin. Nähere Angaben zu dem Tarnkonzept dürften aus Gründen der Geheimhaltung nicht gemacht werden, hieß es aus dem niedersächsischen Umweltministerium. Aus Sicht der niedersächsischen Grünen ist das Konzept aus rechtlichen und technischen Gründen zum Scheitern verurteilt. Besonders verwundbare Atommeiler, die nur gegen den Absturz leichter Sportflugzeuge geschützt seien, müssten vielmehr umgehend stillgelegt werden. DPA