unterm strich
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Der Bayreuther Festspielchef Wolfgang Wagner, 87, denkt nach Angaben seines Sprechers Peter Emmerich nicht an einen Rücktritt noch in diesem Jahr. Über den Gesundheitszustand des 87-Jährigen häufen sich die Spekulationen, zumal sich Wagner während der Festspielzeit bislang nur selten in der Öffentlichkeit zeigte. Wagner, der glücklicher Besitzer eines lebenslangen Vertrages ist und am 30. August seinen 88. Geburtstag feiert, denkt trotz der Turbulenzen um Bayreuth derzeit offenbar nicht daran, das Nachfolgeverfahren in Gang zu setzen. Und wenn er nicht will, dann kann ihm auch keiner was. Intaktes Patriarchat. Der Stiftungsrat der Festspiele will sich gleichwohl im Herbst mit der Nachfolgefrage beschäftigen. Als mögliche künftige Festspielchefin gilt Wagners jüngste Tochter Katharina, 29. Aber auch seine Tochter aus erster Ehe, Eva-Wagner-Pasquier, 62, und Nichte Nike Wagner, 62, haben Interesse angemeldet. Emmerich kritisierte die „Lüsternheit“, mit der viele auf Wagners Abgang warten würden: „Diejenigen, die in diesem Herbst auf eine Art von großem Knall oder Erlösung hoffen und weißen Rauch aufsteigen sehen wollen, werden enttäuscht werden. Das ist Unfug“, sagte er der Bunten. „Wir haben einen Festspielleiter, und der heißt Wolfgang Wagner.“ Und der ist alt und stur und weiß genau, dass er noch lebt.