: In die Rente gezwungen
betr.: „Reformen machen Rentner ärmer. Neue Zahlen: Menschen haben im Alter bis zu 14 Prozent weniger Geld in der Tasche“, taz vom 6. 8. 07
In dem Artikel geben Sie, wie alle anderen Medien, die Verlautbarungen der Deutschen Rentenversicherung wieder. „Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit eines vorzeitigen Rentenbeginns.“
Als würden sich die Menschen um die 60 darum reißen, in Rente zu gehen. Vielmehr ist es so, dass sie die Rente in Anspruch nehmen müssen, weil sie auf dem Arbeitsmarkt keine Chance mehr haben. Spätestens mit 50 stellt sich bei Arbeitsplatzverlust das Problem, zu alt zu sein, da können noch so oft die Programme 50 + aufgelegt werden, keine Firma reißt sich, trotz Finanzanreize, um diese Personengruppe. Wer also vor dem 60. Lebensjahr arbeitslos war, greift gezwungenermaßen auf die bis ans Lebensende gekürzte Rente zurück, um von Hartz IV loszukommen oder nicht dort zu landen.
INGRID WERNICH, Hamburg