: US-Cables komplett online
DATENLECK Durch eine Sicherheitspanne bei Wikileaks könnten Informanten gefährdet sein
BERLIN taz | Die von diversen Medien nur in Teilen im November 2010 veröffentlichten Depeschen des US-Außenministeriums sind prinzipiell im Netz komplett frei zugänglich. Das berichtet der Freitag in seiner aktuellen Ausgabe. Bisher waren nur ein paar tausend ausgewählte Cables von Medien und Wikileaks selbst veröffentlicht. Das ist nicht nur eine potenzielle Gefahr für die damit offen genannten US-Informanten. Es ist auch ein wichtiger Punkt im Streit zwischen den beiden Websites Wikileaks und Openleaks. An Letzterem ist die taz als Medienpartner beteiligt. Außerdem ist es ein wesentlicher von Openleaks-Sprecher Daniel Domscheit-Berg genannter Grund oder zumindest Vorwand, warum er keine Dateien mehr an Wikileaks herausgegeben hat.
Es handelt sich um eine 1,73 Gigabyte große Datei mit Namen „cables.csv“. Darin sind verschlüsselt 250.000 an Wikileaks übergebene Depeschen des US-Außenministeriums enthalten. In vielen der Cables wurden Klarnamen von Informanten genannt. Um diese Informanten nicht zu gefährden, haben Medien und Wikileaks nur ausgewählte Depeschen online gestellt. Jetzt könnten Informanten gefährdet werden.
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