hamburg heute
: Rezepte gegen die Ödnis

Ab heute sind Ergebnisse des Wettbewerbs zur Gestaltung Wilhelmsburgs zu besichtigen

Die Hochhäuser sind verwahrlost, der Bahnhofsvorplatz durch eine spinnenartige Riesenbrücke verschandelt, Grünanlagen und Stellplätze ungepflegt: Kaum ein städteplanerischer Fehler wurde vermieden bei der Gestaltung des Wilhelmsburger Berta-Kröger-Platzes, der konsequent den Planungsidealen der 70er Jahre folgt: funktionale, dicht an den Wohnhäusern gelegene Parkplätze, gut gemeinte, aber öde Fußgängerzonen, in denen niemand verweilen mag: Was theoretisch funktionieren sollte, verfehlt städteplanerisch jeden Zweck.

„Keine Spur von Aneignung“ zeigten die vielen privaten Grünflächen, befindet eine Studie der Behörde für Stadtentwicklung. Und was zur Belebung der öden Ladenzeilen zu tun ist, die den unwirtlichen Platz säumen, weiß derzeit niemand.

Oder – vielleicht doch: Die Ergebnisse des Wettbewerbs „Zentrum Wilhelmsburg“ sind ab heute Abend im Stadtmodell zu sehen. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt hat den „städtebaulich-freiraumplanerischen Ideenwettbewerb“ ausgelobt. Und wenn den Planern mehr als die Sanierung der verwahrlosten Hochhausfassaden eingefallen ist, könnten sich unter den Arbeiten vielleicht ein paar wirklich gute Ideen finden, die den Platz zu einem echten sozialen Zentrum machen. PS

Vernissage: heute, 18 Uhr, Wexstraße 4. Die Ausstellung ist bis 26. 8. zu sehen: Di-Fr 10–17 Uhr, Sa+So 13–17 Uhr