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Archiv-Artikel

Lenz nimmt Strafe an

Von KSC

Seine Posten als Landtagsabgeordneter, VW-Aufsichtsrat und Betriebsratschef bei VW Nutzfahrzeuge hat er aufgegeben, jetzt hat Günter Lenz auch seine Strafe in Höhe von 11.250 Euro akzeptiert. Das Amtsgericht Wolfsburg hatte einen Strafbefehl gegen Lenz wegen Beihilfe zur Untreue erlassen. Lenz, der jahrelang die Beteiligung an der Rotlichtaffäre abgestritten hatte, vermeidet durch die Annahme der Strafe einen öffentlichen Prozess. Er soll bei Betriebsratsreisen nach Indien und Seoul 2001 und 2002 Dienste von Prostituierten in Anspruch genommen haben. VW zahlte die Kosten in Höhe von 600 Euro, heißt es in einer Mitteilung der Braunschweiger Staatsanwaltschaft.

Die CDU trat nach: Die Annahme des Strafbefehls sei „ein weiterer Tiefschlag für die Glaubwürdigkeit von SPD-Spitzenkandidat Wolfgang Jüttner“, sagte Bernd Althusmann (CDU). Jüttner, der sich erst im Juni dazu durchgerungen hatte, Lenz zur Abgabe seines Landtagsmandats aufzufordern, habe „in den vergangenen zwei Jahren keine Gelegenheit ausgelassen, all jene zu diskreditieren, die offenbar berechtigte Zweifel an den Unschuldsbeteuerungen von Herrn Lenz geäußert haben“.

Bislang kam es in der VW-Affäre zu zwei Prozessen. Der einstige SPD-MdB Hans-Jürgen Uhl erhielt eine Geldstrafe von 39.200 Euro, Ex-Arbeitsdirektor Peter Hartz eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und eine Geldstrafe von rund 576.000 Euro. KSC