Buchempfehlung
: Sternstunden der Bedeutungslosigkeit

„Dorfpunk“, der letzte Roman von Rocko Schamoni, erzählte von einer Jugend in der Provinz. Jetzt ist der Dorfpunk in die große Stadt gezogen, nach Hamburg, wo es noch immer einen, wenn auch nicht unbedingt gemütlichen Platz für einen wie ihn gibt. Michael Sonntag, den alle nur Sonntag nennen, ist ein Kunststudent. Einer, der nicht mehr zur Kunsthochschule geht, weil er die Kunst eigentlich so wenig mag wie ein normales Leben. Und er ist verliebt, in das schöne geheimnisvolle Mädchen von gegenüber. Zwischen Euphorie und Selbstzweifel lässt er sich treiben und offenbart dabei immer wieder umwerfenden Charme, eine bemerkenswerte Beobachtungsgabe und ein Händchen für Bonmots wie diesen: „Die schönste Nation ist die Resignation.“ Rocko Schamoni, Mitbegründer des legendären Pudel-Clubs in Hamburg und Entertainer extraordinaire kommt im September auch nach Bremen, um aus den „Sternstunden“ vorzulesen. Dieses wunderbare kleine Buch vorher selbst gelesen zu haben, empfiehlt sich trotzdem: Erstens ist ja nicht viel los, zweitens improvisiert Schamoni gerne auch bei Lesungen – und dann weiß man wenigstens, worüber.

Erschienen bei Dumont, 14,90 Euro