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■ Baikonur Deutschland 2011, R: Veit Helmer, D: Aleksandr Askoldow, Marie de Villepin
„Was vom Himmel fällt, darf man behalten. Dieses Gesetz haben die Bewohner der kasachischen Steppe erlassen. Nicht ohne Grund, denn mit den leeren Tanks und Metallteilen, die nach dem Start der Raketen vom nahe liegenden Weltraumbahnhof Baikonur zurück auf die Erde fallen, lässt sich trefflich Handel treiben. Für den jungen Iskander, den alle Gargarin nennen, bekommt dieses Gebot eine ganz neue Bedeutung, als er eine Weltraumkapsel mit der hübschen Astronautin Julie darin findet. Ohne tricktechnischen Schnickschnack vertraut das Werk vor allem der Wirkung seiner Bilder mit Landschaften von einsamer Weite und Menschen von schlichter Schönheit.“ lobt das Kinomagazin „Cinema“.
■ Die Drei Musketiere 3D Frankreich/Deutschland/USA 2011, R: Paul W. S. Anderson, D: Logan Lerman, Milla Jovovich
„Der Roman von Alexandre Dumas wurde schon mehrfach erfolgreich verfilmt und so fragte man sich unwillkürlich, wieso ausgerechnet dieser doch leicht angestaubte Stoff für eine erneute Verfilmung ausgewählt wurde. Das Ergebnis spricht für sich, denn dabei ist nicht das befürchtete Mantel- und Degeneinerlei herausgekommen, das sich ganz dem effekthascherischen 3D-Diktat der aktuellen Filmwelle unterworfen, hat, sondern ein moderner Blockbuster auf höchstem internationalen Niveau, der es durchaus mit dem ersten Teil der „Fluch der Karibik“-Serie aufnehmen kann.“ so die Begründung der fbw für ihrPrädikat „besonders wertvoll“. ■ Giulia geht abends nie aus Italien 2009, R: Giuseppe Piccioni, D:Valerio Mastandrea, Valeria Golinoaus
Dem Kritiker vom Bayrischen Fernsehen gefiel der Film: „Giuseppe Piccionis Film erzählt die tragische Geschichte einer Künstler-Krise, die in eine unheilvolle Affäre mündet. Nichts Besonderes, könnte man meinen – und ein ergreifendes, raffiniert fotografiertes Drama verpassen, das so amüsant wie tieftraurig ist. Giulia gerät mit Guido an einen zutiefst verunsicherten Mann, der es meistens nicht schafft, ehrlich zu sich selbst oder anderen zu sein. Er scheut Entscheidungen und sucht für alles Ausflüchte.“ ■ Mein bester Feind Österreich 2011, R: Wolfgang Murnberger, D: Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich
„Wolfgang Murnberger machte sich einen Namen mit der Verfilmung der Wolf-Haas-Romane. „Komm, süßer Tod“, „Silentium“ und „Der Knochenmann“ sind einer lustiger als der andere und so etwas wie das österreichische Gegenstück zur öfter mal depressiv leidenden Berliner Schule. Mit „Mein bester Feind“ hat er sich nun an ein großes historisches Thema gewagt, Antisemitismus und Nationalsozialismus in Wien. Murnberger inszeniert teilweise gewohnt komisch und ironisch. Er arbeitet auch schön das spezifisch österreichische Kriechertum heraus. Doch der wohlgenährte Bleibtreu wirkt in dem Nazi-Kostümfilm viel zu relaxt, um einen jüdischen Häftling nach fünfjährigen KZ-Aufenthalt darzustellen. Darüber täuscht auch ein an Tarantinos „Inglorious Basterds“ geschulter Humor nicht hinweg.“ schrieb Andreas Fanizadeh in der taz über die Uraufführung auf der Berlinale.