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Wortklauberei

betr.: „Die Wacht an der Saar“, taz zwei vom 9. 8. 07

Das Bemühen von Thomas Gesterkamp, Oskar Lafontaine in die rechte Ecke zu stellen, ist peinlich. Wieder einmal muss die von der Bild-Zeitung losgetretene Kampagne herhalten, nach der Lafontaine durch die Benutzung des Wortes Fremdarbeiter sich der Sprache des Nationalsozialismus bedient habe. Nach dieser Logik wimmelt es in den Redaktionen einschlägiger Tageszeitungen von Nationalsozialisten, weil auch diese das Wort Fremdarbeiter benutzten. Geradezu krampfhaft wirkt Gesterkamps Bemühen, das von Christa Müller benutzte Wort „Fremdbetreuung“ als einen Beleg für rechte Gesinnung zu deuten. Nach dieser Logik war auch Marx ein Nationalsozialist, weil er stets vor der Entfremdung der Arbeit gewarnt hat.

Würde sich die Wortklauberei Gesterkamps durchsetzen, wäre demnächst auch das Erlernen von Fremdsprachen ein Ausdruck rechter Gesinnung, dabei dienen diese doch gerade dem Austausch und der Verständigung. THORSTEN HILD, Berlin

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