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Archiv-Artikel

Unmoralischer Bahnvorstand

betr.: „Geiseln der Privatisierung“, taz vom 9. 8. 07

Wenn die Zahlen stimmen, die Oskar Lafontaine in seinem Artikel erwähnt, so haben sich die Vorstände der Bahn im Jahr 2006 insgesamt 8 Millionen Euro mehr aus der Betriebskasse genehmigt als noch im Jahr 2005. Sie haben damit ihr Gehalt von 1,5 Millionen jährlich auf 2,5 Millionen erhöht und verdienen 100-mal so viel wie ein Lokführer oder sonstiger Beschäftigter im Bahnservice.

Könnten sich die Herren Vorstände mit nur 1,5 Millionen Euro im Jahr begnügen, so könnten ca. 19.000 Lokführer eine Gehaltsaufbesserung von 400 Euro bekommen, ohne dass das Budget der DB mehrbelastet würde. Leider werden sie das nicht tun und so die Bahnkunden wie all die Jahre zuvor mit Preiserhöhungen „beglücken“ und das mit gestiegenen Personalausgaben begründen!?!

Ich frage mich, warum hat sich der Vorstand eine so groß dimensionierte Gehaltserhöhung genehmigt? Was hat er geleistet? Sind es die Privatisierungspläne, inklusive Masterplan, wie man den Bund und damit den Steuerzahler noch mehr schröpfen könnte? Sind es die jährlichen „selbstverständlichen“ Preissteigerungen? Stellenabbau von 1.000 Lokführern jährlich in den vergangenen 5 Jahren? Die Streckenstilllegungen? Die Ausdünnung im Takt beim Regionalverkehr, die vielen Verspätungen bei den ICEs? Das Ersetzen der Mitarbeiter durch Automaten? Stuttgart21? Ich finde das Verhalten des Vorstandes sehr suspekt und unmoralisch, aber es passt zu uns und unserer Zeit. ELISABETH BAUER-SCHESTAG, Bietigheim-Bissingen

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